Instagram

Sonntag, 5. Juli 2020

Einmal quer durch Europa! - Rezension zu "The Summer of Us" von Cecilia Vinesse

Inhalt:
Ein Roman über das Erwachsenwerden und die Veränderungen in Freundschaften und der Liebe.
Die fünf Freunde Aubrey, Rae, Clara, Jonah und Gabe machen zusammen nach ihrem Schulabschluss eine Reise quer durch Europa mit dem Zug. Zusammen wollen sie sich fünf Städt ansehen und die gemeinsame Zeit genießen, bevor sie für die Universität in alle Richtungen auseinandergehen. Allerdings ist nicht alles so harmonisch, wie geplant: Aubrey und ihr perfekter Freund Jonah haben plötzlich Reibungspunkte, dann ist da noch Gabe, den Aubrey vor ein paar Wochen geküsst hat. Auch ihre Freundschaft zu Rae scheint sich plötzlich aufzulösen. Gleichzeitig hat Rae ganz andere Probleme: Sie ist seit Ewigkeiten in Clara verliebt, die jedoch auf Jungs steht. 
Plötzlich bricht die Gruppe auseinander. Schaffen sie es, ihre Freundschaft zu retten, oder ist dies ihr letzter gemeinsamer Sommer?

Meine Meinung:
Vor allem der Klappentext hat mich damals angesprochen und auf das Buch aufmerksam gemacht. Eine Interrail-Reise, einmal quer durch Europa und dabei lauter wunderschöne Orte hautnah erleben zu können, das ist auch mein Traum, genauso wie es Raes und Aubreys ist!
Die Kapitel werden immer abwechselnd aus der Sicht der beiden Freundinnen Rae und Aubrey erzählt. Anfangs geht der Inhalt der Kapitel nahtlos ineinander über, wo Raes Kapitel aufhört, setzt das von Aubrey ein. Später gibt es dann auch einige Szenen, die doppelt vorkommen, aus den verschiendenen Perspektiven eben. Das finde ich spannend, da man so die Probleme der beiden genauer kennenlernt und es echt interessant ist, was für Vorwürfe sie sich beide machen und wie unterschiedlich sie die Schuldfrage sehen!
Aubrey ist eine Ordnungsfanatikerin, die alles genau geplant haben muss und bei der alles genau nach Plan ablaufen muss. Anfangs dachte ich noch, dass dies eine Ähnlichkeit zwischen uns sei und dass ich mich dadurch vielleicht gut mit ihr identifizieren könne, aber im Verlaufe des Buches wurden mir ihre Ängste zu extrem und Aubrey wurde mir unsympathisch. Rae, ihre beste Freundin, ist das komplette Gegenteil von Aubrey. Sie ist laut und mutig, aber auch mit ihr konnte ich nicht so richtig warm werden. Beide haben immer die Schuld beim Anderen gesucht, was ich echt schade fand. Insgesamt waren mir die fünf Protagonisten leider alle zu oberflächlich und austauschbar, es ging immer nur um das selbe Thema. Alles hat sich immer nur darum gedreht, wer Schule sei, dass die Freundschaft auseinanderbrechen würde und wer wen liebt und wer welches Geheimnis habe. Dabei haben die beiden Protagonisten ziemlich negativ übereinander geredet/gedacht, was ich echt erschreckend fand, schließlich sind sie beste Freundinnen!

Was mir sehr gut gefallen hat, ist das Setting der Geschichte! In der Überschrift jedes Kapitels erfährt man immer kurz, wo man sich in dem Kapitel befindet, also in welcher Großstadt, oder auch auf dem Wegn zwischen welcher Städte. Außerdem haben die Freunde in den jeweiligen Städten dann immer viel unternommen und die typischen Touristenorte besucht, die immer sehr schön beschrieben wurden und in mir die Lust geweckt haben, auch eine solche Reise unbedingt machen zu wollen! Man lernt sehr viel über die verschiedenen Orte und durch die teilweise sehr detaillierten Beschreibungen hatte ich das Gefühl, in den Städten zu sein, ohne sie jemals wirklich gesehen zu haben!
Auch hat mir gut gefallen, dass das Buch sehr realistisch war. Nicht alles läuft immer glatt, wenn man mit Freunden so viel Zeit auf engem Raum verbringt und kaum Auszeit voneinander bekommt. Zudem hat jeder der fünf seine eigenen Sorgen und Probleme, denkt über seine eigene Zukunft nach. Da ist es natürlich, dass es irgendwann zu Streit kommt! Das wurde in dem Buch sehr gut dargestellt.
Leider konnte mich der Schreibstil insgesamt dafür nicht überzeugen. Die vielen kurzen Sätze, die die Autorin verwendet hat, haben meinen Lesefluss ziemlich gestört.

Fazit:
Das Buch ist kein Liebesroman, sondern einfach ein Jugendroman, der die Bereiche Freundschaft, Liebe, Erwachsenwerden und das Reisen thematisiert. 
Insgesamt kann ich das Buch für die Altergruppe 15-17 Jahre empfehlen. 
Ich denke, für alle, die eine Interrail-Reise mit Freunden geplant haben, ist dieses Buch sehr empfehlenswert, da es erstens tolle Vorschläge beinhaltet, welche Orte man sich ansehen sollte und eine gute Reiseroute vorschlägt, andererseits aber auch ganz realistisch darstellt, dass auf einer solchen Reise nicht immer alles glatt läuft und so etwas eine Freundschaft ganz schön auf die Probe stellen kann.
Aber auch für alle anderen, die kurz davor sind, ihren Abschluss zu machen und dann für die Uni oder die Arbeit die Stadt verlassen wollen, kann ich dieses Buch nur empfehlen, da es wirklich gut zeigt, dass man manchmal für seine Freundschaften kämpfen muss und das aber auch die Distanz kein Ende bedeuten muss.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, vor allem wegen den Orten, in denen die Handlung stattgefunden hat. Nur das Ende des Romans wirkte für mich etwas zu unrealistisch und unecht und hat meiner Meinung nach nicht zum Rest gepasst. Da mir jedoch auch der Schreibstil nicht so wirklich gut gefallen hat, werde ich dem Buch am Ende 3,5 von 5 🌟Sterne geben. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Rezension zu „One last Song“ von Nicole Böhm

  „One last Song“ ist der erste Teil der neuen Trilogie von Nicole Böhm, erschienen im mtb-Verlag.   Das Buch handelt von Riley, die genau z...